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Ein weiteres Jahr mit, neben und zwischen Corona. Aber auch ein Jahr voller Emotionen. Und wie bei vielen anderen Athleten war auch meine Saison 2020/21 von einigen Unklarheiten geprägt.

Samuel Keiser

Skeleton-Athlet

Wie üblich startete meine letztjährige Saison bereits im Herbst 2020 im lettischen Sigulda. Nach einem trainingsintensiven Sommer tasteten wir uns langsam wieder an das Eis und absolvierten die ersten Fahrten. Nach sechs Monaten ohne Fahrtraining ist es immer eine Herausforderung, sich wieder an den Schlitten und die Geschwindigkeit zu gewöhnen. Ein Hammer-Gefühl! Nach zwei Trainingswochen im kalten Norden ging es für ein paar Tage nach Hause, bevor die nationalen Selektionen in Innsbruck anstanden. Mit nur 12 Hundertstel Rückstand wurde ich Zweiter und qualifizierte mich so für den 2. Weltcupplatz der Schweiz. 

‍Mitte November stand mein Weltcup-Debut vor der Tür. Eine grosse Erfahrung! Ich bekam die Startnummer 3 und freute mich riesig auf das Rennen. Die vielen Kameras und meine Vorbilder persönlich hinter und vor mir waren schon recht ungewohnt. Ich genoss die Atmosphäre und gab Vollgas! Der erste Lauf gelang mir sehr gut, zeitgleich mit einem guten Russen und als bester Schweizer klassierte ich mich zur Pause als Vierzehnter. Im 2. Lauf schlich sich ein Fahrfehler zwischen Kurve 12-13 ein und ich flog zurück auf Rang 17. Nach dem zweiten Lauf war ich anfangs sehr enttäuscht, danach wurde mir aber bewusst, dass ich auf der schwierigen Bahn in Sigulda meinen ersten Weltcup überhaupt bestritten hatte. Ich musste feststellen, dass das Niveau im Weltcup nochmals ein anderes ist als im Intercontinentalcup (ICC) oder Europacup (EC). 

‍Im neuen Jahr ging es nach Winterberg zur EM. Das Rennen war durch und durch eine sehr knappe Angelegenheit. Mit dem 18. Rang beendete ich meine erste Europameisterschaft bei der Elite. Die vergangene Saison war aufgrund meines Alters die letzte, bei der ich als Junior starten durfte. An der JWM war ein grosses Schweizerteam am Start. Leider lief das Rennen nicht so gut wie das Training und ich beendete das Rennen als bester Schweizer «nur» in den Top 12 – nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Am Ende der Saison war schliesslich die Schweizermeisterschaft in St. Moritz. Nach einer durchzogenen Trainingswoche lief es während des Rennens überraschend gut. Ich wurde im letzten Jahr als Junior doch noch belohnt und wurde Junioren-Schweizermeister. 

‍Nach der Saison ist vor der Saison! Wie üblich bei uns Eiskanalsportlern ist der März noch für vereinzelte Fahrtrainings oder zur Erholung da. Daher ging ich einen Monat lang nur zweimal wöchentlich trainieren, um mich zu sammeln und nach dem anstrengenden Winter den Kopf frei zu kriegen. Da ich vom Sport allein nicht leben kann, begann ich im April 2021 wieder nebenbei als Zimmermann zu arbeiten. Neben den offiziellen Trainingszusammenzügen mit dem Schweizer Team trainierte ich auch fleissig in meiner neuen Trainingsgruppe. Das Sommertraining besteht aus Kraft-, Sprint- und Anschubtraining. Beim Skeletonfahren ist der Start sehr entscheidend. Mit einem schnellen Start ist die Abgangsgeschwindigkeit höher. Auf der Bahn wird mittels Gewichtsverlagerung der Schwer- und Fliehkraft getrotzt und so der Skeleton die Eisbahn hinunter gelenkt.

‍Die Saison, in der ich mich jetzt befinde, also 2021/22, hat früher begonnen als gewohnt. Schon im September waren wir das erste Mal auf dem wässrigen Eis. Die Saison begann gleich mit einer nationalen Selektion. Nach den absolvierten Rennen war bekannt, wer welche Rennserie bestreiten wird. Ich konnte mich in diesem Jahr für die zweithöchste Serie, den ICC, qualifizieren. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht, denn zwei Tage später ging es schon nach Lillehammer, Norwegen. Im Training lief es sehr gut, an den beiden Rennen nicht mehr ganz so erfreulich und so resultierte daraus zweimal der neunte Platz.

‍In diesem Jahr waren auch wieder Reisen nach Amerika möglich und so fuhren wir im November nach Park City, Utah – für mich eine ganz neue Bahn. Leider hatten wir nur wenig Zeit, um die
Bahn kennenzulernen, da es bereits nach 6 Tagen wieder zurück nach Europa ging. Anfang Dezember war ich zum fünften ICC der Saison in Innsbruck, Österreich. Eine technisch eher einfache Bahn, auf den Start kommt es an. Nach kurzem Zwischenstopp zu Hause machte ich mich auf den Weg nach Lettland. Bei –15 Grad fuhren wir das vorletzte Rennen in diesem Jahr und starteten in die wohlverdiente Weihnachtspause.

‍Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in den letzten zwei Jahren unseren Sport fast wie gewohnt ausüben konnten und nur kleinere Einschränkungen in Kauf nehmen mussten. Dafür bin ich sehr dankbar und ich schaue meiner 2. Saisonhälfte voller Vorfreude entgegen. Da meine Sportart eher zu den Randsportarten gehört und mit hohen Kosten verbunden ist, bin ich sehr dankbar, dass ich auf die Fritz-Gerber-Stiftung zählen darf. 

‍Vielen Dank für die Unterstützung, liebe Fritz-Gerber-Stiftung!

Samuel Keiser

Dezember, 2021

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Geigenfee

«Wer ein Musikinstrument baut, sollte auch den Musiker und seine Wünsche verstehen können.» Savannah Childers erzählt, wieso der Geigenbau ihre Leidenschaft ist.

Savannah Childers
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Saiten des Lebens

Seit meiner Kindheit ist das Violoncello Teil meines Lebens. Eine Reise von Bâle nach London, die Leidenschaft für Musik und die tiefe Bindung zu meinem Instrument formten meinen Weg. Heute studiere ich an der Royal Academy of Music, dank der wertvollen Unterstützung der Fritz-Gerber-Stiftung.

Sena Bielander