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Vom Zufall zur Berufung - Mein Weg als Blockflötistin

Anikó Casado López

Blockflötistin

Mit 11 Jahren musste ich von der Schule aus ein Instrument erlernen. Ohne viel zu überlegen, wählte ich die Blockflöte. So entdeckte ich durch Zufall meine Leidenschaft für dieses Instrument und für die Alte Musik, ohne die mein Leben heute unvorstellbar wäre.

Seither widme ich mich mit viel Hingabe und Freude meinem 
Instrument. An der Blockflöte fasziniert mich ihre Einfachheit und Schlichtheit. Sie wird oft fälschlicherweise als «einfaches Kinderinstrument» bezeichnet. Man braucht sie jedoch nur etwas länger zu spielen, um zu realisieren, dass sich hinter dieser Einfachheit eine sehr hohe Komplexität verbirgt.

Mit 15 Jahren wurde ich in die Talentförderklasse der Schola Cantorum Basiliensis aufgenommen. Besonders fasziniert hat mich von Anfang an die Musik des Mittelalters und so hatte ich das grosse Glück, genau am richtigen Ort zu sein, denn meine Schola ist die einzige Musikhochschule mit einer Abteilung, die sich ausschliesslich der mittelalterlichen Musik widmet.

2020 habe ich Corina Marti, die Dozentin für mittelalterliche Blockflöte, an der Schola kennengelernt. Sie hat mich von Anfang an inspiriert – durch ihr Wissen, ihr Flötenspiel und ihre bestärkende Art. Sie hat mich ermutigt, die Aufnahmeprüfung für das Studium an der Schola zu machen. Dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung der Fritz-Gerber-Stiftung war es mir möglich, mich optimal auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Ich konnte neben dem Unterricht in der Talentförderklasse auch Einzelstunden bei Corina Marti besuchen. Eine unbezahlbare Erfahrung!

Die Zeit mit Corina hat mich musikalisch und menschlich weitergebracht und motiviert. Sie war entscheidend dafür, dass ich es geschafft habe: Im September 2022 habe ich mein Bachelor Studium «Musik des Mittelalters und der Renaissance» an der Schola Cantorum Basiliensis begonnen. Weiterhin darf ich die wertvollen Einzelstunden bei Corina Marti besuchen. Dazu sind viele unterschiedliche theoretische und praktische Fächer gekommen, die mir den geschichtlichen Kontext und die historische Aufführungspraxis dieser Musik näherbringen.

Ausserdem habe ich nun die Möglichkeit, täglich mit vielen anderen wunderbaren angehenden Musikerinnen und Musikern aus der ganzen Welt zu spielen. Es ist so spannend, jeden Tag von so vielen Menschen umgeben zu sein, die für das Gleiche brennen.

All dies ist unglaublich aufregend und erfüllend, aber auch sehr anspruchsvoll. Es überfordert mich manchmal noch ein wenig, so viele Eindrücke und so viel Wissen aufzunehmen und mich gleichzeitig mit meinem Instrument auseinanderzusetzen.

Ich habe einen Moment gebraucht, meinen eigenen Rhythmus zu finden, komme aber immer mehr an und freue mich, vollumfänglich in die Mittelaltermusik einzutauchen und weiterhin so viel zu lernen.

Ich bedanke mich herzlich bei der Fritz-Gerber-Stiftung, die mir all das ermöglicht.

Anikó Casado López

Dezember, 2022

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«Operngesang an der Yale University»

Jonas Jud erzählt, wie er trotz Covid-19-Pandemie in die USA einreisen und sein Gesangsstudium beginnen konnte.

Jonas Jud
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Meine Reise auf dem Eis

Als ich mit 11 Jahren zum ersten Mal Eislauf-Lektionen nahm, konnte ich nicht ahnen, dass ich einmal als Eistänzerin bei den Olympischen Jugend-Winterspielen antreten würde. Doch nachdem ich 2016 dem professionellen Verein EC Küsnacht beitrat, entdeckte ich meine Leidenschaft für das Eistanzen.

Beda Leon Sieber