Alyssa Dalessi
Alyssa Dalessi
Eher zufällig habe ich im Jahr 2006 mit dem Ballettunterricht begonnen, da ich mit meinen 6 Jahren noch nicht wie meine Schwestern in die Gymnastikgruppe aufgenommen wurde. Durch das Ballett habe ich sehr schnell festgestellt, dass das Tanzen meine wirkliche Leidenschaft ist. Schon bald kam auch Hip-Hop dazu. Ich war einige Jahre Teil einer Crew, mit der wir an verschiedenen Wettkämpfen im In- und Ausland recht erfolgreich teilgenommen haben. Zwischenzeitlich hatte ich das Ballett aufgegeben.
Mit 13 Jahren konnte ich mir mein Leben und meine Zukunft ohne das Tanzen nicht mehr vorstellen, und ich beschloss, die Verwirklichung meines Traumes ernsthaft in Angriff zu nehmen. Ich nahm die Ballettstunden wieder auf, intensivierte mein Training und absolvierte schlussendlich eine Musical-Vorausbildung, welche verschiedene Disziplinen beinhaltete (Ballett, Modern/Contemporary, Hip-Hop, Jazz, Musical, Singen). Ich trainierte täglich von Montag bis Samstag, durchschnittlich 15 Stunden pro Woche, und studierte nebenbei an der Scuola cantonale di commercio (Handelshochschule) in Bellinzona. Dies war nicht immer einfach, zudem mein Schulweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln knapp zwei Stunden dauerte. Aber die Hingabe zum Tanzen spornte mich immer wieder an, die Müdigkeit und alle Schwierigkeiten zu überwinden. Im Juni 2019 schloss ich die Schule erfolgreich ab.
Endlich konnte ich mich vollständig auf meine Karriere als Profitänzerin konzentrieren. Ich hatte mich bei der Tanzschule Broadway Dance Center in New York beworben, welche ich während eines einwöchigen Workshops im Dezember 2018 kennengelernt hatte, und wurde für den Programmbeginn im August 2020 aufgenommen. Die Vorfreude war gross … Doch dann kam die Pandemie und meine Pläne wurden, wie für so viele, über den Haufen geworfen. Das Schlimmste war für mich, nicht mehr richtig trainieren zu können. Und so entschied ich, diese ungewisse Zeit zu nutzen, um mich weiterzubilden und meinen Horizont zu erweitern. Ich reiste zu verschiedenen europäischen Tanzstudios in Köln und Stuttgart und schliesslich nach London. Diese Stadt hat mich sehr inspiriert und brachte mich dem Commercial-Stil näher, den ich bis heute weiter vertiefe.
Als feststand, dass New York noch lange Zeit unerreichbar bleiben würde, sah ich mich nach Alternativen in Europa um, was nicht einfach war.
Dank einer Freundin lernte ich die dänische Tanzschule Copenhagen Dance Space kennen, welche ein einjähriges Vollzeitprogramm anbietet. Die Studierenden werden von internationalen TänzerInnen und ChoreografInnen unterrichtet und optimal auf die Tanzindustrie vorbereitet.
Seit August 2021 lebe ich nun in Kopenhagen und besuche mit grosser Freude den Unterricht, der sehr intensiv, aber ebenso stimulierend ist. Ende Oktober hatten wir die Möglichkeit, einen Intensivworkshop in Dublin zu besuchen und im Frühjahr 2022 sind weitere Aufenthalte in London und Los Angeles vorgesehen. Ausserdem sind einige Aufführungen geplant, und wir werden mit verschiedenen Agenturen bekannt gemacht.
Ich spüre, dass mein Können mit jedem Tag wächst und ich dazulerne. Dank der grosszügigen Unterstützung der Fritz-Gerber-Stiftung kann ich diese Erfahrung ohne Einschränkungen voll ausschöpfen. Dafür bin ich unglaublich dankbar!
Alyssa Dalessi
November, 2021
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Trotz fehlenden Wettkämpfen engagiert sich Anne-Sophie Koller in ihrem Bereich, baut eine Kletterhalle und erkundet die Schweizer Felsen im Freien.
Anne-Sophie Koller«King of the Court»
Auch Florian Breer, Beachvolleyballer, wurde von der Covid-19-Pandemie entscheidend ausgebremst. Trotzdem war er mit seinem neuen Teamkollegen erfolgreich.
Florian Breer