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Sophia Mücke – mit der Barockvioline auf internationalen Bühnen

Sophia Mücke

Geigerin

Seit drei Monaten studiere und lebe ich nun in London, und noch immer kann ich es kaum glauben! Das erste Trimester an der Royal Academy of Music (RAM) verging wie im Flug. Nach dem Sprung ins kalte Wasser dauerte es nicht lange, bis ich mich dem Tempo des Stroms angepasst habe und nun mit Freude mitschwimmen kann.

Nachdem ich 2019 an einem Meisterkurs für Alte Musik teilgenommen hatte, war für mich klar, dass ich mich ganz der Barockmusik und der historischen Aufführungspraxis widmen möchte. So habe ich nach der Matura einen Bachelor in Barockvioline an der bekannten Schola Cantorum Basiliensis absolviert. Schon damals hatte ich allerdings mit einer Ausbildung an der Royal Academy of Music in London geliebäugelt. Und jetzt bin ich hier!

Während die Schola Cantorum Basiliensis mit 200 Studierenden eine der grössten Schulen für Alte Musik ist, ist das Institut für Historical Performance (HP) an der RAM sehr viel kleiner. Wir sind nur 19 Hauptfachstudierende, davon vier Geigerinnen. Der grosse Vorteil dieser Konstellation ist, dass wir viel zum Spielen kommen, denn Geigen braucht es immer. Das HP-Institut veranstaltet eine monatliche Konzertreihe mit Namen Resounding Shores. Die Konzertreihe erkundet englische Meisterwerke vom späten elisabethanischen Zeitalter bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Im November fand das Konzert in Kooperation mit dem Dunedin Consort statt, einem bekannten Barockensemble aus Schottland.

Es war eine sehr bereichernde Erfahrung, mit den versierten Musikerinnen und Musikern dieses renommierten Ensembles zu spielen. Wir gaben ein Konzert in Edinburgh, welches von der Presse hoch gelobt wurde.

Neben dem Studium bin ich Akademistin des Orchestra of the Age of Enlightenment. Im Rahmen dieses Praktikums fanden bereits zwei Projektwochenenden statt. In kurzer Zeit haben wir mehrstündige Konzertprogramme erarbeitet. So läuft es in England: viel Musik, lange Konzerte, aber so wenig Proben wie möglich. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Ein besonderes Highlight der letzten Monate war die Teilnahme an einer Probe der Academy of Ancient Music für ein Messiah-Konzert (um den Messiah kommt man nicht herum, wenn man in London arbeitet). In diesem Orchester zu spielen, welches ich seit Kindertagen von Aufnahmen her kenne, war für mich ein sehr emotionaler Moment.

Ein weiterer Höhepunkt war das Brecon Baroque Festival von Rachel Podger. Rachel ist Gastprofessorin an der RAM. Nach dem Unterricht Anfang Oktober lud sie mich und zwei meiner Mitstudent*innen spontan ein, im Festival-Orchester mitzuspielen. So sind wir also zu dritt nach Wales gereist – schon das allein war ein Abenteuer –, um mit Rachel Podger auf ihrem Festival zu spielen. Ein Moment, der mich mit Dankbarkeit und Stolz erfüllte.

Ganz besondere Erfahrungen sammle ich beim Belsize Baroque Orchestra, einem Amateur-Orchester, bei dem ich für die Dauer eines Jahres als Leader Scholar mitspielen kann. Wir hatten bereits zwei Projekte, die ich als Konzertmeisterin mitleiten durfte. Ich lerne unglaublich viel bei dieser Aufgabe und muss in meinem Spiel gut vorbereitet sein, damit ich meine Aufmerksamkeit ganz meinen Mitspieler*innen widmen kann. Dazu analysiere und studiere ich die Partitur genau. In den Proben bemühe ich mich, selbstbewusst und sicher aufzutreten. Das ist eine gute Übung, die mir hilft, mein Selbstvertrauen als Geigerin weiter aufzubauen und zu stärken. Die Arbeit mit den Laienmusiker*innen macht mir grossen Spass und ihre Freude am Musizieren ist ansteckend. Ich freue mich auf die Projekte in den kommenden Monaten, bei denen ich auch als Solistin auftreten werde.

Die Fritz-Gerber-Stiftung leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass ich meinen Traum leben kann. Dafür bin ich sehr dankbar!

Sophia Mücke

Dezember, 2024

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